Liebe Gartenfreunde,
das tat Not. Nach wochenlanger Trockenheit endlich Regen in der letzten Maiwoche. Es stimmt die alte Bauernregel: „Ist der Mai kühl und nass, füllt er Scheune und Fass“. Umgekehrt gilt es auch. Fehlt Wasser im Mai, leiden die Pflanzen.
Im Wasser werden die Nährstoffe transportiert, Wasser erhält den konischen Druck und Wasser sorgt durch Transpiration für den Temperaturausgleich.
Der Wasserbedarf der Pflanzen ist unterschiedlich hoch. Durch die Evolution haben sich die Pflanzen an ihren Lebensraum angepasst. Je standortgerechter die Pflanze, desto weniger muss der Gärtner eingreifen. Ein wichtiger Aspekt des Standortes ist die großräumige Lage. Im Ost-Schatten des Harzes zum Beispiel sind die Jahresniederschläge wesentlich niedriger als in der Norddeutschen Tiefebene mit ihrem ozeanischen Klima.
Der Boden als Lebensraum spielt eine große Rolle. Sandböden haben ein geringeres Wasserhaltevermögen als Lehmböden. Besonders schwer haben es Pflanzen über einem Kiesbett, wie im Ried am Rhein. Sinkt der Grundwasserspiegel, ist schnell kein Wasser mehr da.
Beim Anbau unserer Pflanzen können wir helfen. Ausgesäte Pflanzen sind widerstandsfähiger als gepflanzte Pflanzen, insbesondere bei Pfahlwurzlern. Wir können den Boden vor dem Austrockenen durch eine Mulch-Schicht schützen. Hecken brechen den Wind, der viel Feuchtigkeit mitnimmt. Auch unterschiedliche Arten sind widerstandsfähiger.
Große Fehler werden beim Gießen gemacht. Meine Empfehlung ist es im Frühjahr nicht zu früh mit der Bewässerung beginnen. Einjährige Pflanzen werden so dazu angehalten, dem Wasser hinterher zu wachsen. Gießen wir zu früh, bilden sie nur in der obersten Bodenschicht Wurzeln. Sie nutzen dann in Trockenphasen nicht die Bodenfeuchte tieferer Schichten.
Um Wasser zu sparen, nur Zeiten zum Gießen ohne direkte Sonneneinstrahlung nutzen. Auch Windstille verhindert, dass zu viel Wasser aus der Bewässerung verdunstet.
Wenn gegossen wird, sollte intensiv bewässert werden. Wird immer nur die oberste Bodenschicht feucht, wachsen die Wurzeln nicht in die Tiefe.
In Beeten hat zum Wassersparen die Tröpfchenbewässerung bewährt.
Übrigens können Sie Geld sparen, wenn Sie einen Gartenwasserzähler bei Ihrem Wasserversorger beantragen. Ihre Wassergebühren sind zweigeteilt. Zum einen bezahlen Sie für den Bezug des Trinkwassers, zum anderen für die Entsorgung des entstandenen Brauchwassers. Da bei der Bewässerung kein Brauchwasser anfällt kann man sich mit Antrag und separatem Zähler von der Brauchwasser Gebühr befreien lassen.
Euer Theo