Liebe Gartenfreunde,
Der August ist Urlaubszeit. Auch viele Pflanzen legen jetzt eine Ruhepause ein und wachsen deutlich langsamer – Rasenpflege und Unkrautjäten können also gelassener angegangen werden. Der evtl. Wasserbedarf der Pflanzen sollte aber trotzdem gut überwacht werden, da es noch sehr heiße und trockene Tage geben kann. Wer im Urlaub längere Zeit nicht zu Hause ist, sollte sich Gedanken um den Gießdienst machen.
Im Nutzgarten können Nachkulturen auf die abgeernteten Beete gepflanzt werden. Ich empfehle kleine Rübensorten, die sind lange haltbar und reifen in 6-8 Wochen. Jetzt im Obstgarten beschnittenes Holz treibt nicht mehr aus. Zwischen dem grünen Holz ist sehr gut das Totholz zu erkennen, welches gut herausgeschnitten werden kann. Auch für den leichten Schnitt der Hecke ist jetzt Zeit, aber nicht zu tief, da viele Lebewesen hier noch für Ihren Nachwuchs sorgen.
Walnüsse dürfen im Winter nicht beschnitten werden, weil diese sonst „verbluten“. Das liegt an den aufnahmefähigen Wurzeln, die großen Druck im Saftstrom erzeugen. Der August ist der ideale Monat für den Rückschnitt, es tritt nur wenig Saft aus und die Pflanze verheilt bis zum Winter. Die Schnittstellen werden nicht verstrichen. Bitte scharfes Werkzeug verwenden, auf Standsicherheit der Leitern achten, Handschuhe tragen und Kinder fern von Werkzeug und Arbeitsstelle halten.
Im Ziergarten ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um überalterte Beetstauden wie Staudenpfingstrosen, Taglilien oder Bart Iris zu teilen und zu vermehren. Dazu die Pflanzen nach der Blüte ausgraben, mit einem Spaten oder scharfen Messer teilen und möglichst an einem neuen Platz wieder einsetzen. Damit sie gut anwachsen, den Boden auflockern und Nährstoffe beispielsweise durch Hornspäne zugeben.
Gestern erschien ein Artikel unter der Überschrift „Achtung Nitrat, Böden belastet“. Nitrat ist erstmal nichts Schlechtes. Dieses Salz der Salpetersäure wird zum Aufbau der pflanzeneigenen Aminosäuren benötigt. Wir Menschen essen Pflanzen und bauen diese Aminosäuren in unseren Körper (z.B. Muskeln) ein. Die dazu erforderliche Energie holt sich die Pflanze aus der Sonnenstrahlung. Zwischengespeichert wird das Nitrat in der grünen Blattmasse/Wurzelmasse. Das hat Konsequenzen für den Nitratgehalt der Pflanze. Morgens geerntetes Gemüse hat einen höheren Nitratgehalt als abends geerntetes. Die Pflanzen hatte dann den ganzen Tag Zeit, mit Hilfe der Sonne Aminosäuren zu synthetisieren und damit Nitrat abzubauen. Weiterhin ist der Nitratgehalt in Erntepflanzen aus grüner Blattmasse/Wurzeln höher als aus Früchten (z.B. Spinat versus Obst/Früchte), da Nitrat ja in der Blattmasse gespeichert wird. Aus diesem Grund wird dazu geraten, Gemüse abends zu ernten. Es wird aber auch nicht schaden, wenn ein morgens geernteter Salat gegessen wird. Die Dosis macht das Gift (Paracelsus). Da ein im Freiland angebauter Salat mehr Sonne bekommt als der Gewächshaussalat, enthalten die Salate aus Ihrem Garten weniger Nitrate. Auch eine angepasste Düngung trägt zur Nitratsenkung bei. Nitrat schädigt nach der Umwandlung im Darm zu Nitrit den roten Blutfarbstoff. Andererseits gibt es neuerdings Untersuchungen, dass das Nitrat aus Gemüse das Herzkreislaufsystem schützen soll. Die Wege in der Natur bleiben spannend.
Und nicht vergessen, der Garten ist Hobby. Nehmen Sie sich Zeit, diesen auch zu genießen. Wenn nicht jetzt in lauen Sommernächten, wann dann!
Euer Theo
Theos Tipp im Oktober 2024
Liebe Gartenfreunde, im Oktober beginnt für uns Gartenliebhaber die finale